Mai 23 2021

San Vito lo Capo, Sonntag der

Cave family – unser neues Zuhause

Die Fahrräder sind wieder weg. Barbara sagt: „zu Fuß gehen ist auch schön.“. Ich nicke stumm.

Wir wollen uns heute die Grotten von San Vito ansehen. Quasi eine Wohnungsbesichtigung. Dieses Mal geht es auf die andere Seite an die Westküste. Erst einmal Richtung „Lighthouse“ und dann vorher über eine kleine Anhöhe rüber. Auf der anderen Seite befindet sich eine Art Ferienhaussiedlung. Teils tolle Bungalows. Aber alles ohne Wasseranschluss. Das Wasser kommt per LKW in die Zisternen. Zwischen Wasser und Siedlung führt ein Feldweg. Erst noch halbwegs befahrbar, zum Schluss geht es über Felsgestein. Nach der Siedlung wird die Felswand immer höher. Ein Paradies für Climber.

Unsere neue Wohnung gefällt uns recht gut. Etwas feucht, dafür aber schattig. Besuch ist auch schon da. Aber der kam wohl von oben abgeseilt. Wir hatten jedenfalls ordentliche Mühe den Zugang zu meistern. Dieses doch schwer wiegende Kriterium hat uns zur Absage veranlasst. Hier möchte ich keine Kiste Bier hochschleppen müssen.

Zurück auf unserer Hanapha ist erst einmal ein kaltes Fußbad nötig.

 

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Mai 24 2021

San Vito lo Capo, Montag der

My boat is my castle

Wir bleiben auf unserem Boot. Vor einiger Zeit haben wir eine für das Mittelmeer wichtige Neuanschaffung gemacht. Wir haben jetzt ein Burgtor und eine Zugbrücke. Nur mit dem Burggraben müssen wir uns noch etwas einfallen lassen. Der ist ja zu beiden Seiten offen. Und da verschwinden uns die Krokodile immer.

 

 

Ich bin der Burgherr. Jeden Abend schließe ich das Tor und ziehe die Zugbrücke hoch. Krokodile haben wir zur Zeit keine mehr. Und Barbara wartet in der Kemenate auf mich.

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Mai 28 2021

Palermo, Freitag der

Nachts in den Gassen von Palermo

Wenn wir überall wo es uns gut gefällt auch nur 10 Tage bleiben, hätten wir schon in unserer Jugend losfahren müssen und unser Zeit auf diesem noch immer schönen Planeten  hätte auch dann nicht gereicht. Aber immerhin werden wir langsamer und nehmen uns mehr Zeit.

Wir waren im letzten Herbst von Italien maßlos enttäuscht. Calasetta war noch nett. Danach bis Trapani nur noch Grau, Schmutz, schlechte sanitäre Anlagen, Müll auf den Straßen. Und nun? Nach unserem ersten Aufenthalt in San Vito jetzt Palermo. Eine grandiose Stadt. Zwar auch viele verfallene alte Gebäude aber ein unglaubliches Flair.

Bei unserem ersten Spaziergang an der Promenade, dem spontanem Besuch im botanischem Garten, landen wir mitten in der politischen Szene. Ich denke sofort an Hamburg. Wir sind auf der Piazza Magione mitten im Viertel Kalsa. Bis vor einigen Jahren wohl noch unter der Kontrolle der Cosa Nostra.

Es ist eigentlich noch früh am Abend. Polizeiaufgebot, Reinigungsdienste, Spruchbänder wehen aus den Fenstern der umliegenden Quartiere. Wir setzen uns in eine Bar, Lounge, Bistrorestaurant, bestellen uns ein Glas Wein und beobachten die Szene. Dreimal zieht es uns in der Zeit hier her. Gegen Abend füllt sich der Platz mit Gruppen von jungen Leuten. Studenten vielleicht. Alles in einer ruhigen Atmosphäre. Wir übersetzen die Spruchbänder. Was haben wir die vergangen Jahre bloß ohne Google gemacht. Es geht um unkontrolliertes Nachtleben und Müll. Einwohner begehren auf und fordern ein Eingreifen der Politik.

im botanischem Garten

 

die Piazza Magione
Nachts in den Gassen von Palermo

 


				      					  
      			

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Mai 29 2021

Palermo, Samstag der

Über den Dächern von Palermo

Wir haben viel zu tun. Neben meiner Arbeit, suchen wir wieder einmal einen Waschsalon. Der Erste hat „Zu“, der 2., schon 2Km entfernt hat ist entgegen Google eine Wäscherei. Beim letzten Anlauf klappt es. Aber wir sind wohl insgesamt 6Km unterwegs. Der Vorteil. Barbara traut sich spontan zum Friseur. Die Verständigung läuft über Google. Wie soll man bei der Technik noch gezwungen werden eine Sprache zu lernen.

Palermo hat aber auch noch mehr zu bieten als nur Promenade, Gärten und Friseure. Heute machen wir auf „Kultur“.

Wir besuchen die Kathedrale und den Regierungspalast, dem früheren Herrschersitz der Normannen. In dem Palast befindet sich aktuell eine Ausstellung zur Geschichte von Sizilien, den Kriegen und dem Thunfischfang. Die nehmen wir auch gleich mit. Dafür tun uns am Abend die Füße weh.

 

die Kathedrale von Palermo

 

auf der Kathedrale - über den Dächern von Palermo

 

Palast und Regierungssitz

 

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Jun 26 2021

Samstag der

In Dantes Reich – Schwefeldampf, Feuersäulen und heiße Füsse

Von Palermo aus halten wir uns noch einige Tage an der Nordseite von Sizilien auf. Wir ankern wenn der Schwell es zulässt, besuchen die schönste Stadt Siziliens, Cefalu mit seinen kleinen Gassen ist zwar touristisch, aber wirklich wunderschön. Und dann geht es in Richtung Äolische Inseln. Oder „die Liparischen“ wie sie auch genannt werden. Es ist eine Gruppe von Vulkaninseln etwa 20 bis 40 Meilen nördlich von Sizilien. Und bei guter Sicht kann man sie schon von Palermo aus sehen.

Wie haben eine gute Überfahrt und beinahe sogar Anglerglück. Kurz vor der Bordwand konnte der noch sehr junge Marlin dann aber entwischen und war zudem auch noch Kamerascheu. Man muss schon sehr genau hinsehen.

 

Am Ende des Tages liegen wir in einer ruhigen Ankerbucht vor Filicudi. Eine der zwei westlichen Schwestern. Insgesamt sind es die sieben Schwestern.

 

 

Weiter geht es nach Vulcano, der südlichsten Insel. Die ersten zwei Nächte ankern wir in einer kleinen Bucht im Süden. Drei Häuser, ein Restaurant und eine Strandbar, in der wir am zweiten Mittag Essen gehen. Die Badelatschen haben wir im Schlauchboot gelassen. Das war ein Fehler. Der Strand aus schwarzem Vulkansand ist glühend heiß. Wir retten uns auf eine Waschbetonplatte unter der Stranddusche und Barbara huscht noch einmal zum Beiboot zurück. Die Füße taten uns noch bis zum nächsten Tag weh.

 

 

Vulcano Stadt, Dorf trifft es besser, ist unser nächster Ankerplatz für einige Tage. Das Ankerfeld ist dicht belegt und die Fläche nicht sehr groß. Es geht sehr schnell auf 30 und mehr Meter abwärts. Man muss es hier schon aushalten können. Bei ablandigem Wind liegen wir im Dunst der Schwefelquellen, die direkt am Strand liegen. Das alte Schwefelbad mit Fango pur ist nicht geöffnet. Tagsüber rauschen im dreißig Minuten Takt die Schnellfähren herein. Ganz Toll ist der kleine Kutter, der morgens durch das Ankerfeld fährt und frischen Fisch anbietet. Wir nehmen ihm 5 schöne Doraden ab. Die kommen am Abend auf den Grill.

 

 

In und auf Lipari wird es wieder etwas touristischer. Wir gehen mal wieder an Land, bummeln durch die Stadt und gehen nett Essen. Sogar ein Auto mieten wir uns. Das allerdings lohnt sich nicht wirklich. Die Insel ist in zwei Stunden umrundet und bis auf den Hauptort gibt es nicht viel Sehenswertes.

 

 

Unser letztes Ziel liegt noch einmal 30nm nördlich. Es muss ein Wochenende sein denn wir erwarten dort schlechten oder gar keinen Empfang. Zum Arbeiten brauche ich ein stabiles G4 Netz. Stromboli, die aufregendste der sieben Schwestern, hat schon Jules Verne fasziniert. War es doch der Ausstieg aus dem Mittelpunkt der Erde. Stromboli, ein aktiver Vulkan, der Dank seiner Schlotformen seit tausenden von Jahren ein ungewöhnliches Gleichgewicht hält und ca. alle dreißig Minuten ausbricht. Schon von weitem sehen wir dir Rauchfahne über seinem Gipfel. Wir ankern die Nacht und umrunden ihn im darauffolgenden Morgengrauen. Es lässt sich schlecht einfangen, aber ein paar Mal sehen wir die Feuersäulen der Gasausstöße.

 

 

Mit vielen Eindrücken verlassen wir Dantes Reich und kehren nach Sizilien zurück.

 

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Mrz 20 2023

Kalamata, Montag der

Ein früher Start in die Saison

In Kalamata ist eigentlich den ganzen Winter über Saison. Jedes Wochenende sind alle Parkplätze belegt und die Restaurants sind voll. Die Griechen sind ab Mittag beim Essen und hören erst gegen Mitternacht wieder auf. Wir bereiten uns auf die erste Saison mit einem beinahe festem Heimathafen vor. Kalamata ist nicht wirklich schön, aber es hat eine tolle Altstadt mit einem großen Markt. Die Promenaden sind dagegen eher unscheinbar. Im „Heimwerkerviertel“ bekommt man sogut wie alles. Man muss nur suchen und sich etwas verständigen können. Auch die Einkaufsmeile mit ihren Boutiken und meißt vollen Restaurants ist sehr schön.  An einer großen Hauswand prangt ein riesiges Plakat „100 Jahre Maria Callas“.

Wir haben diesen Winter viele neue Freunde gefunden, haben gemeinsam gefeiert und gegrillt, zusammengesessen, geklönt und viele Tipps für die Ägäische Inselwelt erhalten. Einige werden wir erst in ein paar Jahren wieder treffen, aber die meisten von Ihnen sehen wir im Herbst wieder. Beim nächsten Grillfest werden wir von den Erlebnissen und Schönheiten dieser Saison hören und erzählen.

Am 31.3 läuft unser Liegeplatzvertrag ab und wir bereiten uns auf Hochtouren vor. Hanapha hat einige „Upgrades“ erhalten. Barbara hat ihren sehnlichsten Wunsch nach einer Waschmaschine erfüllt bekommen und wir haben den Wassermacher fertig installiert. Damit sind wir jetzt fast komplett unabhängig in den Ankerbuchten. Eine moderneres Navi und Tankgeber (endlich) geben uns jetzt einen Überblick der Resourcen. Und eine neue Angelausrüstung soll dann auch für frischen Fisch sorgen (mal sehen was da kommt).

Schnell erweitern wir unser Etpai, die griechische Bootssteuer, noch auf den März und holen unsere Papiere ab. Denn aus sicherer Quelle wissen wir, dass die Behörden uns unsere Papiere erst mit bezahlter Steuer aushändigen. Mal eben am Freitag, den 31.3 (einen Tag vorher) abholen? „Das könnt ihr vergessen“.

Am 29. März verabschieden wir uns von unserem „Hausberg“. Ab Freitag wird es am Kap „Malea“ wieder stürmen. Gemeinsam mit der „Blue Pearl“ laufen wir am Morgen aus. Wie immer ist uns etwas flau im Magen.

Was wird uns diese Saison bringen?

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