Aug 15 2019

A Coruña, Donnerstag der

Biskaya – 5. Tag auf See

In der Nacht dreht der Wind auf W bis WNW und wir können wieder fast auf unser Ziel zuhalten. Seit den Abendstunden flaute es auch wieder ab und die See wird ruhiger. Erst der Schein eines Leuchtfeuer, dann die Lichter der Küstenstädte. Wir halten auf Ribadeo, später auch auf San Cosme de Barreiros zu. Gegen fünf Uhr stehen wir 5 Meilen vor der galizischen Küste. Der Wind ist so schwach geworden, dass wir die Maschine starten und uns um den noch 30 Meilen langen Weg um die Caps Faro da Estaca de Bares und Cabo Ortegal zu machen. Der Wind nimmt am späten Mittag zwar wieder etwas zu, aber wir lassen die Segel unten.

Um 16:37 haben wir unser Ziel A Coruña erreicht. Wir sind überglücklich und genehmigen uns eine Flasche Sekt.

 

 

Biskaya – abgehakt. Was machen wir am 12. Hochzeitstag?

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Aug 16 2019

A Coruña, Freitag der

A Coruña

Wir sind überwältigt. Wir stehen auf der „Praza de Maria Pita„. Ein großer zentraler Platz in der Altstadt. Eine große Bühne ist aufgebaut und das Symphonie Orchester Galiciens probt für den morgigen Abend. Es ist eine grandiose Kulisse von Bauten, deren Stil wir nicht identifizieren können. Überhaupt ist die ganze Stadt durchzogen von Fronten mit kleinen weißen Fenstervorbauten. Dazwischen immer wieder maurische Akzente. Sehr alte Kirchenmauern, mit kleinen Plätzen davor, lockern die Stadt ebenso auf wie kleine und größere Parkanlagen. Nicht so elegant geschnitten wie der Park in Cadiz, aber sie kommen dem sehr nahe. Die Stadt pulsiert voll Leben.

 

 

Wir setzen uns am Rand der Praza in die „Bar Atlantico“, bestellen uns etwas zu trinken und lauschen den Proben. Es ist unbeschreiblich schön. Die Luft, die Umgebung und natürlich die Musik. Später suchen wir uns in den engen Gassen ein Restaurant aus. Man sitzt an Tischen, an hölzernen Bistrotischen auf Barhockern oder man steht an alten Weinfässern. Wir bestellen Calamaris, Sardinen und Vino. Heute ist Brückentag und die Tische sind fast alle reserviert. Einen freien Tisch haben wir noch ergattert. Wir haben den Eindruck ganz Galicien ist hier mit Kind und Kegel auf den Beinen.

 

 

Auf dem Rückweg entdecken wir eine kleine Konditorei, die so köstliche kleine Küchlein anbietet, dass Barbara nicht widerstehen kann. Mürbeteig, weisse Schokocreme und eine Krone aus Himbeeren. Das ganze bildet mit einem guten Schluck Brandy den Abschluss des tollen Abend in unserem Cockpit.

 

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Aug 18 2019

A Coruña, Sonntag der

unsere Lieblings Tapas Bar

eigentlich eine Jamonerias, die Bar El Pinar. Durch Zufall setzen wir uns heute Mittag, wir waren lange in der Stadt unterwegs, in unserem Lieblingsviertel in eine kleine Bar. Die ganze Decke hängt voller Schinken. Wir bestellen uns ein Bier und ein Wein um uns zu erfrischen. Zu den Getränken wird ein kleiner Teller mit Käse, scharfer Salami und Brot serviert. Ein kleiner Tapas. Zum 2. Getränk wird der nächste Tapa serviert. Dieses Mal ein gekochtes Fleisch – das „Chicharrones“.  Es ist klar, dass das nicht unser letzter Besuch hier war.

 

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Aug 22 2019

Donnerstag der

was wir sonst so machen

eindeutig! Die meiste Zeit geht für die Suche und Besorgung von Nahrung drauf. Kommen wir irgendwo an, erhalten wir fast überall einen kleinen Stadtplan auf dem der nächste „Mercado“  eingezeichnet wird. Mal nah – mal weiter entfernt. Mal findet man ihn auf Anhieb und manchmal sucht man den halben Vormittag und verirrt sich in der Stadt. In A Coruña hatte irgendwann ein Spanier mitleid mit uns und fragte was wir suchen. Er wies uns darauf hin, das wir niemals nach „Shoppingcenter“ fragen sollten. Langsam gewöhnen wir uns auch daran Google zu benutzen. Wir sind ja lernfähig.

Der hiesige „Gades“ liefert ab 50€ bis an den Steg. Das nutzen wir am letzten Tag aus.

 

 

Wenn wir mal nicht jagen, sammeln oder Wäsche waschen, machen wir Spaziergänge. Heute geht es auf die Landzunge zum Torre de Herkules.

 

 

 

 

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Aug 26 2019

Montag der

Bis an das Ende der Welt

Begriffe wie „Zigeuner“ (sagt man nicht) und „Nomaden“ im Zusammenhang mit Seefahrendem Volk sind alle von früheren Seglern beansprucht worden und ich möchte sie für uns eigentlich nicht wiederholen. Es trifft aber sehr genau auf uns zu. In A Coruña haben wir das erste Mal gedacht, „Hier könnte man auch einen Winter verbringen.“ Aber nach einer guten Woche zieht es uns weiter. Und dabei ist eine Woche für uns schon sehr, sehr lang. In früheren Urlauben ist uns nach drei Tagen schon der Himmel auf den Kopf gefallen.

Und natürlich wollen wir endlich bis ans Ende der Welt segeln.  Das „Cabo Finisterre“!

 

 

Sparen wollen wir auch ein bisschen und so nehmen wir uns vor wieder ein paar Nächte vor Anker zu gehen. Ankern ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie was drinnen ist. Die keltischen Götter sind uns recht wohl gesonnen und wir haben nicht zu viel Wind. Ab und zu eine Stunde unter Maschine. Auf dem Weg werden wir immer wieder von Delphinen begleitet. Sie wollen spielen. Versteht Hanapha wohl nicht so ganz und bleibt „Gott sei Dank“ über Wasser.

 

 

 

Malpica

Lt. Hafenhandbuch ein kleiner Fischerhafen mit einem hohen „Breakwall“, hinter der man gut ankern kann. Kein Einziger anderer Segler; Haufenweise Fischerboote an Muringbojen. OK, wir nehmen uns eine freie Boje und hoffen das sie in der kommenden Nacht keiner haben will. Um nicht quer in der Anfahrt zu liegen erreiche ich eine Zweite Boje schwimmend und mache uns auch dort fest. Die Fischer denken gar nicht daran auszulaufen. Sie feiern. Bis Morgens um 5:00 ist im Hafen eine Volksfeststimmung mit so lauter Musik, dass an Schlaf gar nicht zu denken ist.

 

 

Camarinas

In Camarinas finden wir absolute Ruhe. Kaum Wind und Null Schwell. Allerdings haben wir eher den Eindruck auf einem schwedischen See zu ankern. Ringsherum Nadelholz – Elch wollte schon an Land um nach Kumpels zu suchen. Die Ankerwache wurde auf ein Minimum beschränkt und wir konnten gut ausschlafen.

Cabo Finisterre

Das Ende der Welt begrüßt uns noch einmal mit ordentlich Wind. 30 Knoten – satte 6 Beaufort. Aber von hinten und damit nicht so schlimm. Wir segeln um das Kap und ankern dahinter vor einem Strand. Der Hafen ist leider nicht für uns geeignet. Damit fällt die Wanderung zum Leuchtfeuer aus und wir sparen uns ein paar Blasen auf dem Weg den 240 Meter hohen Bergkamm hinauf.

Wir hoffen auf einen schönen Abend und machen das Beiboot klar für einen Ausflug zum Strand. Es ist extrem windig und der Sand fliegt uns um die Ohren. Nichts mit gemütlich und wir können für die Nacht zwischen Salz oder Sand im Bett wählen. Aber die Nacht wird noch besser. Der Anker hält gut, dennoch bin ich alle halbe Stunde hoch und kontrolliere die Peilungen. Gegen halb eins sehe ich ein rotes Licht auf uns zukommen. Dann ein grünes, dann beide. Natürlich haben wir ein Ankerlicht. Dennoch hole ich etwas hektisch den Halogenstrahler raus und strahle das Boot, das immer dichter kommt, an. Er strahlt zurück. Prima, er hat uns gesehen,  kommt aber dennoch dichter. Ein Fischer. Er zieht über die seitliche Rolle seine Körbe an einer Trosse aus dem Wasser. Mir schwant Übles – unser Anker! Jetzt liegt er ca. 50 Meter vor unserem Bug und seine Maschinen heulen auf. Er legt sich auf die Seite und dreht dann ab. Ein paar Minuten später kommt er von der anderen Seite. Diesmal drehen wir plötzlich ab. Er hat wohl unseren Anker angehoben oder unsere Kette ein Stück mit sich gezogen. Der wird ziemlich sauer sein. Aber in den Karten ist nichts verzeichnet. Unser Anker hält wieder – aber geschlafen habe ich nicht viel. Am anderen Morgen holen wir mit dem Anker ein Stück Fischertrosse herauf.

 

 

Muros

Wieder einmal ein paar Nächte in einem sicheren Hafen – das wär´s jetzt. Wir machen uns also auf den Weg nach Muros. Ein kleiner Fischerort. Nicht viel Tourismus. Auf’s Neue erholen wir uns bei Tapas und Vino. Mal Blanco, mal Tinto aus Galicien. Welcher darf es heute sein. Der milde Albariño oder der kräftigere Ribeirão.

 

 

 

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Aug 29 2019

Muros, Donnerstag der

Santiago de Compostela

gut zwei Stunden dauert die Busfahrt von Muros nach Santiago. Für 5,40€ pro Person nicht zuviel. Überhaupt scheinen uns die öffentlichen Verkehrsmittel bei unseren europäischen Partnern viel günstiger. Wir fühlen uns wohl, – man mag es nicht glauben – mal vom Wasser weg und das Hinterland sehen. Die Fahrt geht über die Berge. Kleine Dörfer. Es wird an jeder Kuhkanne gehalten, haben wir den Eindruck, weil man die Busstationen nicht immer gleich auf Anhieb erkennt. Zwischenstop am Busbahnhof in Noia, schon einem beeindruckend großem Ort an der Müdung des Tallara, der zusammen mit anderen Gebirgsflüssen in die Ria des Muros e Noia mündet. Oben wird es nebelig, feucht und kalt.

Wir erreichen Santiago und machten uns bislang gar keine Sorgen wo hin wir uns nach dem Bus wenden sollen. Aber dann! Santiago ist, wie wir erfahren, die Hauptstadt von Gallicien und sowas von groß. Wir landen in einem Busbahnhof, der fast so groß wie Hamburger Hauptbahnhof ist (OK – etwas übertrieben).

Per Handy orientieren wir uns und finden dann die alte Stadt mit der Kathedrale, dem Ziel von so vielen Pilgern. Man sieht sie überall herumhumpeln. Erkennungszeichen sind der Pilgerstab und die Jakobsmuschel. Knie, Füße, Kreuz – alles tut ihnen offenbar weh. Klar das man damit erst einmal zum Jünger Jakob muss. Ca. eine Stunde muss man anstehen um in das Innerste der Kathedrale zu gelangen.

 

 

Aber die Altstadt – wirklich schön. Was mich wieder fasziniert sind die Straßenmusiker. Zum Frühstück setzen wir uns an einen Marktplatz und hören einem Duo zu. Geige und Bratche, teils klassisch, teils Standards. Wir lassen uns durch die Gassen treiben und bewundern gebührend die alten Mauern.

 

 

Wenn ich jetzt schreibe, dass das Best die alten Markthallen waren, sind wir wieder beim Thema. Aber die muss man nun wirklich genossen haben.

 

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