Jun
17
2019
Helgoland,
Montag der
Eigentlich wollten wir „Elch“ auch noch etwas von Helgoland zeigen. „Elch“ möchte unbedingt mal auf die „Lange Anna“. Er meinte, er schafft das. Einen Weg dorthin gibt es ja seit vielen Jahren nicht mehr. Aber das haben wir leider nicht geschafft. Wir mussten unbedingt bunkern. Bunkern ist ein „Alle Mann Manöver“ und da ist auch „Elch“ als Bootsmann betroffen. Wandern oder Schnaps. Die Entscheidung viel ihm nicht schwer.
Die 160L Diesel musste ich dann allerdings doch alleine zum Steg runter schleppen. „Elch“ hat weiche Knochen und Barbara einen Tennisarm. Und das Ganze in meiner Mittagspause.
Dafür gab es zum Abendessen ganz leckere Seezungen, die wir frisch vom Kutter bekommen haben. Dazu krosse Bratkartoffeln und einen Salat mit Pfirsich.
und da nahm er seine Gitarre . . .
Jun
20
2019
Norderney,
Donnerstag der
Nun sind wir schon den 2. Tag auf Norderney. Am Dienstag haben wir aufgrund der Wetterlage Helgoland verlassen und nach ein paar Meilen konnten wir uns sagen: „westlicher waren wir noch nie“. Geplant war eventuell Borkum anzulaufen, aber aufgrund der nur sehr leichten Winde, dass der Strom mal wieder anders läuft als erwartet, kamen wir nur langsam voran. Die Maschine lief den ganzen Tag als Unterstützung mit. Und gegen 16:00 entschieden wir uns dann für Norderney. Wir haben drei stark befahrene Verkehrstrennungsgebiete gequert. Mussten einmal ausweichen, einen Tanker vor Anker runden und sind zwei Fregatten der Marine begegnet. Mehr war nicht. Doch eines noch. Gegen 14:30 im südlichen Trennungsgebiet „Terschelling – German Bight“ glitzerte etwas im Wasser. Wir änderten unseren Kurs um das Objekt zu prüfen. Es hätte ja eine Luftmatratze mit noch was drauf sein können. Es war dann ein Delphin – Luftballon.
Gestern haben wir nach einem sehr sonnigem Tag noch lange – bis kurz vor 23:00 im Cockpit gesessen. Wir haben am frühen Abend die Kneipen auf Norderney erkundet. Gut gegessen und in Erinnerungen und Plänen geschwelgt.
Heute wieder mehr Arbeitstag. Für mich sowieso. Barbara hatte Wäsche und Einkaufstag.
Jun
22
2019
Samstag der
Wie eine Perlenkette reihen sich die Ost-, und West friesischen Inseln vor der Südküste der Nordsee aneinander. Wir haben Norderney vor einigen Stunden verlassen und stehen jetzt vor Borkum. Über UKW Kanal 16 werden wir von der vor uns liegenden Plattform angefunkt und gebeten den Mindestabstand von 500 Metern einzuhalten. Wir ändern unseren Kurs um 10° nach Norden. Wir hätten wohl eh einen Schlag nach Norden machen müssen um den ausgedehnten Sandbänken auszuweichen. Nach diesem Manöver wird es langsam Zeit uns auf die Nacht vorzubereiten. Einer muss in die Koje – es trifft Barbara. Als Barbara dann drei Stunden später die Wache übernimmt haben wir Deutschland verlassen.
Zum Abendessen habe ich uns Leberkäse gebraten. Und das auf „Am Wind Kurs“ – Leider gibt es keine Bilder davon. Aber es war nicht einfach den Käse zu überzeugen in der Pfanne zu bleiben.
UTC 1 2 3 – und wie war das noch mit der Sommerzeit?
Jun
23
2019
Sonntag der
Wir haben nicht teil genommen und wussten auch nichts davon. Sind also mal wieder mitten im Trubel gelandet. Als wir einlaufen liegen an die fünfzehn Windjammer im Hafen. Über alle Toppen geflaggt. Ein tolles Bild.
Nach zwei Nächten sind wir am Sonntag Morgen in Scheveningen angekommen. Die zweite Nacht war kein Problem mehr aber wir waren geschafft und wollten eigentlich nur noch schlafen. Spannend war noch die Querung des ersten großen Hafen mit seiner Einfahrt nach Ijmuiden. Aber es war dann doch nicht so schlimm. Vor uns ein Lotse und nach uns ein Kreuzfahrer auf dem Weg nach Amsterdam.
Am Nachmittag, nach ein paar Stunden Schlaf, machen wir uns auf den Weg und laufen die Kajen ab. Anschließend Cocktail Abend an Deck der Hanapha und Auslaufparade.
Jun
26
2019
Mittwoch der
Wir haben uns mal einen Nachmittag „Urlaub“ verdient und wollen mit Elch an der Strandpromenade flanieren. Es ist sonnig, heiß aber windig. Nach einigen Schritten knirscht dann auch der Sand zwischen den Zähnen. Es ist unglaublich. Eine High Society Bude nach der anderen und alle voll. Die Preise sind gut gewürzt. Den meisten Sand wirbeln ein paar Beach Volley Baller auf. Auf der Seebrücke in „Little Cuba“ genießen wir einen Cocktail. Elch meint zwar das ist kein anständiger Schnaps, lehnt aber auch nicht ab.
Jun
30
2019
Dunkerque,
Sonntag der
Hat man erst einmal die Vorzüge eines Autopiloten genossen, kann eine Nacht ohne ihn ganz schön anstrengend werden. Oder – Ein quietschendes Ruder ist nervig, aber wenn nach dem Fetten ständig die Rudersperre einrastet ist das auch nicht komisch. Kurz nach dem Auslaufen aus Scheveningen ist klar, der AP ist in dieser Nacht nicht zu gebrauchen. Der Wind kommt von achtern, die See etwas mehr von Steuerbord. Das Schiff rollt und legt sich weit über. Innen scheppert alles was noch irgendwie Luft hat und nicht festgekeilt ist. Barbara fällt bei diesem Kurs rein kraftmäßig aus.
Gut, dass in dieser Nacht viel los ist. Zuerst die Maas. Wir melden uns wie gewünscht bei „Maas Entry“ an. Der Verkehr geht eigentlich, dennoch müssen wir zwei Mal ausweichen. Dann kommt das weite Scheldedelta mit mehreren Fahrwasser und zum Schluss das Fahrwasser nach Zeebrugge. Schwer abzuschätzen sind die Bagger. Die stehen irgendwo und fahren dann mit einem Mal los. Meistens dann direkt auf uns zu.
Zum Schluss suchen wir uns dann einen Weg durch die Sandbänke vor Dunkerque wo wir nach 24h festmachen.
30
Tags: englischer Kanal, Frankreich, moules marinières, Nachfahrt