Jun 25 2014

Mittwoch der

Fyrudden

Nach zwei Nächten vor Anker sehnen wir uns mal wieder nach einer heißen Dusche. Das Wasser hat immer noch unter 17 Grad und auch das Wasser in unseren Kanistern an Deck wird nicht wärmer. Ausserdem brauchen wir noch etwas Proviant und unsere Wassertanks wollen wir auch noch einmal auffüllen bevor wir uns in den Gryts Skärgard verlieren.

Fryudden ist laut Beschreibung der Hafenhandbücher dazu die einzige sinnvolle Alternative.

Am ersten Tag nach Västervik gab es noch den einen oder anderen Regenschauer. Auf dem Wasser erlebt man die völlig anders als an Land. Sie kündigen sich durch eine dunkle Wolkendecke aus einer Richtung an, dann frischt der Wind auf und nach einer halben Stunde ist der Spuk vorbei. Wer kann verkriecht sich dann unter dem Sprayhood oder leistet seinem Partner am Ruder seelische Unterstützung. In so einer Situation entstehen dann EMO Bilder.

 

 

Die Regenschauer werden aber seltener und wir hatten drei schöne Tage zwischen den Schären. Nachdem der Wind heute auf Ost bis Südost gedreht hatte, konnten wir uns einige  Meilen von der Genua durch das enge Fahrwasser ziehen lassen.

 

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Jun 30 2014

Montag der

Mem

Vor einer Stunde haben wir unsere erste Etappe hinter uns gebracht und liegen jetzt in Mem vor der ersten Schleuse, die uns morgen in den Götakanal bringen soll.

Die letzten drei Tage haben wir wieder vor Anker in kleinen Buchten gelegen. Die Buchten werden überwiegend durch mehrere kleine Inseln oder Felsen gebildet und haben gut haltenden lehmigen Ankergrund. Das führt dann schon mal zu etwas mehr Arbeit beim Ankeraufholen. Denn sowohl Kette als auch Anker sind häufig von dicken Lehmklumpen überzogen und müssen erst gereinigt werden.

Vor der Insel Väggön haben wir zwei Tage verbracht, wobei der zweite Tag völlig verregnet war. Aus lauter Verzweiflung habe ich angefangen das Messing am Herd zu polieren. Den ganzen Tag nur auf der Koje liegen und lesen – da wird man ja ramdösig.

Schon bei Fyrudden haben wir das Hauptfahrwasser verlassen, was im Odden, ein Seegebiet im Gryts Skärgarden, noch keine großen Ansprüche verlangt. Nach einem kurzen Besuch zum Frühstück in Tyrislöt mussten wir dann aber schon mehr aufpassen und auf der Seekarte und unserem Plotter genau zwischen den Unterwasserschären hindurchnavigieren. Auf einigen Höfen am Inselrand wurde uns heftig zugewunken. Die Schweden sind doch alle sehr freundlich. Nur was dieses Zeichen mit den Handflächen nach oben und unten winken bedeuten sollte blieb mir ein Rätsel.

Auf der Insel Långa Missjö haben wir dann noch einmal einen schönen Spaziergang gemacht und uns über die Elchlosungen gewundert. Bis wir auf eine Herde Schafe gestoßen sind.

Zum Schluss war jedenfalls alles Gut. Wir haben das Hauptfahrwasser wiedergefunden und die golden Krone auf der Tonne Kejsaren berührt. ( nur wir – nicht das Boot ).

 

 

 

Irgendwo haben wir unseren Teekessel verloren

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Jul 02 2014

Mittwoch der

Söderköping

Gestern haben wir den ersten Kanalabschnitt von Mem nach Söderköping hinter uns gebracht. Noch am Montag Abend haben wir uns das Schleusen life angesehen und uns einweisen lassen. In der Nacht gegen 3:00 hatten wir auch gleich eine Begegnung mit der Juno, die von Stockholm kam und unterwegs nach Göteborg ist. Leider war der Fotoapperat nicht einsatzbereit. Da es gegen 3:00 schon richtig hell wird und wir ein wenig Nebel hatten wären es sicher interessante Bilder geworden.

Die Schleusen im Götakanal sind schon etwas Besonderes. Nach dem Schleusen haben wir gleich wieder festgemacht und uns erst einmal bei Kaffee und Cola erholt.

Die Fahrt nach Söderköping dauerte nur gerade eine gute Stunde mit einer weiteren Schleuse. Die Natur ist unvergleichlich. Teilweise kommt man sich vor wie im Bergland und andererseits fährt man oberhalb der Wiesen und Gehöfte und fragt sich ob die Leute nicht ständig Angst vor einem Hochwasser haben.

Söderköping ist ein kleine Touristenstadt. Heute Morgen haben wir uns dann an die Promenade verholt und liegen jetzt direkt vor Restaurants, Cafe´s und Eisdielen. Eine kleine Wanderung über den Berg auf der anderen Seite haben wir auch schon absolviert – fehlt nur noch der Besuch in den Kirchen des Ortes.

 

 

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Jul 05 2014

Samstag der

Norsholm

11 Schleusen, 5 Brücken, An- und Ablegen – das waren 29 Manöver (Schleusen zählen doppelt). Wir haben eindeutig zu wenig Schnaps an Bord. Die Landschaft wurde immer schöner.

Zeitweise kam ich mir wie ein Vogel vor, der in Höhe der Baumkronen über das Land zieht. Die Flora wechselte ständig zwischen Wiese und Wald, immer grün. Manchmal fragten wir uns ob es hinter der nächsten Biegung überhaupt noch weiter geht oder unsere Masten noch zwischen den Kronen hindurchpassen so dicht kamen die Baumwipfel über dem Kanal zusammen. Teilweise zog sich das Wasser wie Serpentiene einen Berg hinauf. Rechts Fels bergan –  Links Tal.

Es gibt wohl sehr viele Schlangen in Schweden. Nachdem wir vor einigen Tagen eine Kreuzotter am Wegrand beobachten konnten, sind hier einige Ringelnattern unterwegs. Sie schwommen hinter uns über den Kanal oder schlengelten sich am Ufer durch das Schilf.

Und ein weiteres Götaschiff ist uns begegnet – Die Wilhelm Tham. Wir haben uns Beide etwas dünn gemacht und dann passte auch das.

 

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Jul 07 2014

Montag der

Berg

Nach einem Tag Pause und den ersten Bädern – mittlerweile hat das Wasser ca. 20 Grad, zieht es uns weiter. Wir stellen uns auf einen gemütlichen Tag ein. Der Himmel ist zwar noch bedeckt, aber es ist trocken und wir haben einen mäßigen Ostwind. Heute mal einen Tag ohne viele Schleusen – haben wir gedacht. Die Eine bringt uns dann in den Roxen. Der See ist ca. 15 Meilen lang und wir können uns von der Genua vor dem Wind treiben lassen. Zwischen 4 und 5 Knoten Fahrt bringt uns das – schnell genug für uns.

Kurz vor Berg wird der Wind dann etwas stärker und wir rollen die Genua ein paar Minuten früher ein. Dann allerdings kommt die große Überraschung. Der untere Hafen von Berg ist erstens voll und zweitens durch den Ostwind so kabbelig, das ein Anlegen schwierig – eine Übernachtung gar nicht in Frage kommt. Die Heckbojen liegen genau quer zum Wind und Einigen fehlt der Ring zum Festmachen.

Wir legen uns also vor dem Wellenbrecher erst einmal vor Anker und sehen weiter. Nach einer Stunde beginnt die Schleusung bergan. Sieben Schleusungen hintereinander. Wir dürfen dann nach einer weiteren halben Stunde im dritten Paket in die erste Schleuse einlaufen. Nach zwei Stunden sind wir durch alle Schleusen durch und liegen sicher im oberen Hafen von Berg.

 

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Jul 10 2014

Donnerstag der

Ljungsbro

Viel hat sich nicht ereignet. Deutschland ist im Finale und wir geniessen das Leben. Gestern sind wir immerhin 8 Schleusen und 1,9 nm weiter gekommen. Der Hafen hat etwas geisterhaftes an sich. Der eigentliche Bootshafen ist leer und wird von den Kindern und Jugendlichen und Uns als Badeanstalt benutzt.

Wir nehmen Wechselbäder; Abwechselnd kühl von aussen und von innen; Grillen was uns vor die Einkaufstüte kommt und liegen faul unter unserem Sonnnensegel.

Bilder gibt es davon natürlich keine – wir wollen keine Beweise.

 

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